Unsere Unternehmensgeschichte

Vom Start weg
vorne dabei

Was 1925 und 1935 mit zwei kleinen Kesselbaubetrieben in Duisburg und Bielefeld beginnt, ist heute ein international führender Technologiepartner für maßgeschneiderte Kraftwerksanlagen. Obwohl sich unsere Gründer nie begegnet sind, waren sie in derselben Überzeugung verbunden: Technologie muss zweckmäßig sein, das Problem lösen und verlässlich arbeiten. Dieser Anspruch – pragmatisch, zielgerichtet, zuverlässig – prägt jedes Produkt, jedes Projekt und jede Entscheidung. Und ist bis heute ein Leitfaden für unsere Arbeit.

 

Gründerjahre

Den Grundstein legt August Fasel 1925 mit dem Ziel, modulare Kesselsysteme zu entwickeln, die sich an die Anforderungen der Zukunftsbranchen seiner Zeit wie Stahlwerke, Chemiebetriebe oder Energieversorger anpassen lassen, um so Effizienz, Zuverlässigkeit und Brennstoffausnutzung deutlich zu verbessern. Er meldet erste Patente an und führt innovative Technologien ein – zum Beispiel das Schweißen als Alternative zum Nieten.

Zehn Jahre später gründet August Baumgarte 1935 die Eisenwerk Baumgarte GmbH, die sich auf den Apparate- und Dampfkesselbau konzentriert. Auch er macht damit das Naheliegende und reagiert auf drängende Bedürfnisse seiner Zeit. Und sichert die besondere Qualität seiner Produkte mit der Einführung des Elektroschweißens und dem Aufbau moderner Prüf- und Laborverfahren.

Nach dem Krieg

Nach dem Krieg konzentriert sich Standardkessel auf die Planung und den Bau kompletter Kesselanlagen für die Industrie und entwickelt innovative Dreizug-Flammrohr-Rauchrohrkessel für die Fernwärmeversorgung. 1951 revolutioniert der innovative Condor-Kessel den Montageaufwand als vollautomatischer, ölbefeuerter Systemkessel, bei dem Druckbehälter und Hilfsanlagen als vorkonfigurierte Einheit vorliegen. Er ist schnell in über 60 Ländern in Verwendung.

Ab 1954 erweitert Standardkessel sein Portfolio um den heutigen Kernbereich Wasserrohrkessel als Ergänzung zum Großwasserraumkessel sowie um Apparatebau und Hochvakuumtechnik für Chemie, Metallurgie und verwandte Industriezweige. 

1962 konstruiert Baumgarte seinen ersten Müllverbrennungskessel und entwickelt sich schnell zum führenden Hersteller in Deutschland und der Schweiz. Ende der 1960er Jahre übernimmt das Unternehmen eine Pionierrolle im Bau von Tailend-Kesseln für maximale Energieaufnahme und entwickelt dafür mechanische Abgasreinigungssysteme. Gleichzeitig führt es korrosionsbeständige Werkstoffe sowie Beschichtungen für besonders beanspruchte Heizflächen ein und setzt damit neue Standards für Heizflächen-Standzeiten.

1970er Jahre bis 2000

In diesen Jahren startet Standardkessel eine Entwicklungs­offensive und realisiert anspruchsvolle Großanlagen im In- und Ausland. Vor allem Kesseltechnologien für GuD-Anlagen und für Kraftwerke mit stationärer Wirbelschichtfeuerung stehen im Fokus.

Die bisher größte Kesselauslegung erreicht 165 t/h. In einem anderen Großprojekt werden zwei 135 t/h-Kessel realisiert, die unter anderem mit Turbinenabgasen betrieben werden, um den Grad der Brennstoffnutzung zu steigern.

Im gleichen Zeitraum baut Baumgarte die Kesselproduktion weiter aus und konzentriert sich ab den 1990er Jahren auf das neue Feld Engineering und Systemtechnik. Mit Erfolg.

Schlag auf Schlag ins neue Jahrtausend 

Nach der Jahrtausendwende wächst das Verständnis für nachhaltige Energieversorgung weiter. Vor allem die Optimierung der Brennstoffnutzungsgrade spielt eine immer wichtiger werdende Rolle. In diesem Kontext konzentriert sich Standardkessel neu auf den Gesamtanlagenbau und erreicht bei einer Kraftwerksanlage in Frankreich eine Spitzenleistung von 2 x 400 MWel.

Seit 2007 führen wieder Inhaber das Unternehmen. Diese gewachsene, inhabergeführte Unternehmenskultur bleibt auch nach der Übernahme durch die japanische JFE Gruppe im Jahr 2014 weiter spürbar. Für JFE ist Standardkessel Baumgarte nicht nur ein wirtschaftlicher Zukauf, sondern ein strategischer Schritt, um den Anlagenbau zur thermischen Verwertung von Reststoffen auszubauen. Ab 2008 erweitert eine eigene Servicesparte für Modernisierung und Umbauten das Geschäftsfeld.

2017 kommt der nächste große Schritt: Standardkessel und Baumgarte fusionieren zur Standardkessel Baumgarte GmbH und realisieren seitdem gemeinsam internationale Großprojekte in den Bereichen Biomasse, 
Energy from Waste und Klärschlammverwertung. Das Unternehmen investiert in die Weiterentwicklung von Rost- und Wirbelschichtfeuerungen und erweitert sein Portfolio um DeNOx-Anlagen. Ein Patent für das NoCorr®-Verfahren zur Dickschicht-Vernickelung sorgt für noch langlebigere Kesselheiz­flächen. Ein neuer Fokus liegt auf Dekarbonisierung und klimafreund­licher Energieversorgung: immer mehr Anlagen ersetzen Braunkohle und Gas durch Biomasse und Reststoffe 
als Brennstoff. 

»Heute blickt Standardkessel Baumgarte mit Stolz auf die Summe einer langen und erfolgreichen Unternehmens­geschichte zurück. Getragen von Menschen, die die Ideen unserer Gründer fortschreiben. Gemeinsam mit JFE nehmen wir jetzt das nächste Kapitel in Angriff.«

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Standardkessel Baumgarte Gruppe